Uberblick der Konzeptionen der Felder in der Linguistik

Aspekte des Gebrauchs der Theorie der lexisch-semantischen Felder in der linguistisch-kognitiven Analyse. Lexisch-semantischen Felds "Geschwindigkeit und Tempo" in der modernen deutschen Sprache. Studieren der Konzeptionen der Felder in der Linguistik.

Ðóáðèêà Èíîñòðàííûå ÿçûêè è ÿçûêîçíàíèå
Âèä äèïëîìíàÿ ðàáîòà
ßçûê íåìåöêèé
Äàòà äîáàâëåíèÿ 20.09.2012
Ðàçìåð ôàéëà 287,7 K

Îòïðàâèòü ñâîþ õîðîøóþ ðàáîòó â áàçó çíàíèé ïðîñòî. Èñïîëüçóéòå ôîðìó, ðàñïîëîæåííóþ íèæå

Ñòóäåíòû, àñïèðàíòû, ìîëîäûå ó÷åíûå, èñïîëüçóþùèå áàçó çíàíèé â ñâîåé ó÷åáå è ðàáîòå, áóäóò âàì î÷åíü áëàãîäàðíû.

tanzen - 1. einen Tanz (Tanze) ausfuhren. [D S.1661].

Die Verben tanzen und defilieren sind die einzigen Verben, die im Bezug nur auf ein Lebewesen, und zwar auf einen Menschen verwendet werden konnen.

2. sich tanzend od. mit hupfenden Schritten fortbewegen.

umdrehen - 1. a) (eine halbe Umdrehung weit) um die eigene Achse drehen,

herumdrehen.

b) andersherum drehen, auf eine andere, die entgegengesetzte Seite

legen, setzen, stellen, herumdrehen.

c) (+ sich) den Kopf wenden, um jmdn., etw. hinter, neben sich

sehen zu konnen.

d) das Innere nach au?en kehren, umkrempeln.

2. umkehren. [D S.1742].

verdrehen - 1. aus seiner naturlichen, ursprunglichen Stellung zu weit

herausdrehen. [D S.1799].

verschwinden - a) sich aus jmds Blickfeld entfernen und dann nicht mehr sichtbar

sein. [D S.1829].

vorbeiziehen - a) auf jmdn., etw. zu-, ein Stuck nebenher - u. dann in gleicher

Richtung weiterziehen

b) (Sport) einholen und hinter sich lassen; uberholen. [D S.1862].

sich zusammenziehen - 1. b) kleiner, enger werden, schrumpfen.

2. an einem bestimmten Ort konzentrieren, sammeln.

4. (sich) zusammenballen, zusammenbrauen. [D S.2003].

zurucksinken - 1. nach hinten sinken.

2. (geh.) zuruckfallen. [D S.1998].

Wir konnen feststellen, dass das Sem 'Bewegung mit gema?igter Geschwindigkeit' in den Definitionen von den oben angefuhrten Verben in einigen Fallen explizit zum Ausdruck kommt. Manchmal konnen wir den Intensitatsgrad der Bewegung aus dem Kontext erschlie?en.

Der Hauptheld der Erzahlung ist ein Offizier, der sich wegen der schweren Verwundung im Hospital befindet. Seine Krankheit ist lebensgefahrlich, deshalb begann in einer warmen Nacht der harte Kampf fur das eigene Leben.

Die Erzahlung ist von Dynamik erfullt, das ist aber keine physische, korperliche Dynamik, sondern die Bewegung, die tief im Bewusstsein des Haupthelden zu beobachten ist und sich von relativ hohen Tempo und Geschwindigkeit in allen Phasen seines Verlaufs charakterisieren lasst: “Da lief eine schwache Erregung uber ihn, er verdrehte die Augen nach links.” “Er verdrehte die Augen nach links, warf sie dann nach rechts hinuber, starr, dass die Pupillen, nach oben gestemmt und aus den Hohlen getreten, in das innere des Kopfs hinein zu bohren drohten, lie? sie dann zurucksinken.” [DtM S.89].

Die in allen Programmwerken der Expressionisten manifestierte These, dass die Bewegungslosigkeit dem Tod gleich ist, fand ihren deutlichsten Ausdruck in den Momenten, wo der Hauptheld seine geistige Hilfslosigkeit uberwinden will, sonst wird er vom Sterben bedroht. Als Folge daraus intensiviert sich auch die korperliche Bewegung: “Er legte sich auf die Seite.” “Er streckte sich scharf in die Lange.” “Schwamm mit … einem unmerklichen Flustern auf den Lippen, die stets bewegt waren…”[DtM S.90].

Da der Offizier wegen seiner Verwundung korperlich noch sehr schwach ist, ist er noch nicht fahig, sich intensiv und mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen. Deshalb treten als Reprasentanten des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ Verben auf, deren Semantik die Verlangsamung des Tempos beinhaltet: “Man sah einen Offizier die Arme dehnen und die Brust herauspressen.” “Sein Kopf hob sich bleich und edel uber der Kante des Stuhls und die Haut der Schlafen zitterte uber dem blauen Geader.” [DtM S.97].

Die Genesung des Kranken verlief im gema?igten Tempo. Dank der komplizierten psychischen Prozesse, die sich im Bewusstsein des Haupthelden vollzogen, fuhlte er sich nicht mehr fahig, weiter in diesem passiv schwankenden Zustand zu bleiben“ Er ging breitspurig, sabelschleifend hinaus.”

Den Ansporn zum Wiedergeburt hat der Offizier aber nicht im Inneren, sondern im Au?eren, in der belebenden Kraft der Natur gefunden: “Hier empfand er Weite und Herrlichkeit der Welt an sich vorbeiziehen.” [DtM S.91].

Die Natur geduldet keine Leere. Diese These aus dem Bereich der Physik ist heute uberall bekannt und wird im Bezug auf viele andere Spharen der menschlichen Tatigkeit verwendet. Wenn der Mensch sich nicht bewegt oder die Geschwindigkeit seiner Bewegung nicht genug hoch ist, nimmt die Natur die Sache in die Hand und setzt die Umgebung in Bewegung, damit das Gleichgewicht nicht gebrochen wird: „…die volle ma?lose Trunkenheit der Nacht kam in Bewegung, drehte einmal um und begann zu kreisen und ward ganz fern am Himmel ein dunkler Strudel, der sog und sog…“ „…wie der Horizont sich dann zusammenzieht, wie Hugel hineinschwanken und gleichsam und gleichsam in einem Rachen verschwinden.“ “Viele bunte Laternen gluhten daruber. Der Wind bewegte sie leicht.” [DtM S.91].

Ausschlaggebend fur das weitere Verstandnis der Verbalisierungsmoglichkeiten des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ in der Erzahlung „Der todliche Mai“ sind die Stellen, wo der Hauptheld eine ziemlich intensive Bewegung mit relativ hoher Geschwindigkeit bei den anderen handelnden Personen beobachtet: „Spater einmal kam, hei? und verstaubt, ein schmaler Zug der Ebene herunter. Sie defilierten am Haus auf die Entfernung von zwanzig Metern.“ [DtM S.93]. Diesen Moment konnen wir ahnlicherweise interpretieren, wie die Stellen, in den wir die Bewegung in der Natur beobachten. Die sich mit relativ hoher Geschwindigkeit bewegende Natur und handelnden Personen des zweiten Ranges treten als au?ere Machte auf, die dem kranken Offizier den Antrieb zum Wiedergeburt geben.

Besonders interessant fur das bessere Verstandnis des Textes sind die Auszuge, wo die Natur in den Frauengestalten dargestellt wird. Die Gestalt einer Frau oder eines Madchens wird in den literarischen Werken als Symbol der Fruchtbarkeit, der belebenden Kraft der Natur, die den Anfang des neuen Lebens symbolisiert. Dieses Leben kann sich aber nicht im statischen Zustand befinden, deshalb verfugt es unbedingt uber eine relativ hohe Geschwindigkeit.

Au?erdem gebraucht der Autor solche lexikalische Einheit wie tanzen. Wenn wir die Definition dieser lexikalischen Einheit im deutschen Universalworterbuch Duden, konnen wir feststellen, dass das Vorhandensein dieses Verbs eine bestimmte Harmonie dem folgenden Auszug verleiht: „Sie (die Madchen) trugen kleine Tuniken, die wie nichts waren und tanzten auf dieser schragen Ebene uns gegenuber zwischen den Baumen, tanzten mit Huften, flie?end, wie die glatten Sprunge der Leoparden, Beinen…stumm vor Berauschtheit, und Armen, die sie im wilden Entsetzen der Schonheit in den Mond hinein schwangen.“ [DtM S.99].

3.1.3 Das Mikrofeld „Bewegungslosigkeit“

Die Semantik dieser Verben verfugt uber den Null-Grad der Geschwindigkeit. Es sind nur zwei Treffer gefunden.

liegen (13)- 1. a) eine waagerechte Lage einnehmen; in ruhender, [fast]

waagerechter Lage, Stellung sein; [der Lange nach ausgestreckt]

auf einer Unterlage ruhen.

b) (an etw.) lehnen.

c) eine bestimmte Lage (auf einer Unterlage, in etw. Umgebendem

usw.) haben.

2.irgendwo, in einer bestimmten Weise, an einer Stelle sein, sich

befinden. [D S.1079].

Dieses Verb kommt im Tezt der Erzahlung dreizehnmal vor. In allen Mikrokontexten, wo wir dieses Verb verfolgen konnen, leidet der Hauptheld unter seiner Geschwindigkeitslosigkeit. Die Semantik dieses Verbs beinhaltet das Sem 'volle Geschwindigkeitslosigkeit.'

ruhen - 1. irgendwo ruhig sitzen, liegen [u. sich entspannen].

2. [vorubergehend] zum Stillstand gekommen sein, nicht in Funktion,

Tatigkeit, Betrieb sein.

3.auf etw., was als Stutze, Unterbau o. A. dient, festlegen, stehen; von

etw. gestutzt, getragen werden. [D S.1417].

Das Vorhandensein von nur zwei Verben mit der Semantik der Geschwindigkeitslosigkeit zeugt in voller Ma?e davon, dass die Kategorie, der Bergriff der Bewegung mit hoher Geschwindigkeit fur K. Edschmid eine der grundlegenden Kategorien ist.

Wenn wir das erste Beispiel eingehender analysieren, konnen wir behaupten, dass dieser Satz im vollen Ma?e das Motto von allen expressionistischen Schriftstellern in kurzester Form zusammenfasst und proklamiert: “Ich werde nicht mehr ruhen konnen.“ [DtM S.103].

Nachdem der expresionistische Held einmal beinahe am Sterben gewesen war, kann er nicht mehr im bewegungslosen Zustand bleiben, weil es ihn unbedingt zum Tod fuhren wird.

Dieselbe These konnen wir im folgenden Auszug sehen. Der Held liegt bewegungslos nur in dem Falle, wenn er normal nicht funktioniert, sondern sich in einem kritischen, dem Tod nahen Zustand befindet. In allen anderen Falle soll sich der Mensch mit hoher Geschwindigkeit ununterbrochen bewegen: „Als es nun um Ende der Woche kam, dass der Tod ihm (dem Maler und dem Offizier) die Engeweide zerrie? und er brullend lag zwei Stunden lang ....“ [DtM S.98]

3.1.4 Die Peripherie des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“

Die Substantive, substantivierte Adjektive, substantivierte Partizipien und Adverbien mit der Semantik der Bewegung bilden die Peripherie des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“.

Kreisschwung, der-1.Ubung, bei der der Turner aus einem Schwungen im Stutz

mit beiden Beinen kreisformige Bewegungen ausfuhrt.

2. mit Schwung ausgefuhrte kreisformige Bewegung.[D S.1017].

Schwung, der - 1. a) kraftvolle, rasche, einen Bogen beschreibende Bewegung.

2. kraftvolle, rasche Bewegung, in der sich jmd., etw. befindet.

3. Drang, sich zu betatigen, aktiv zu sein; Elan. [D S.1516].

Aufstieg, der - 1. a) das Aufwartssteigen, Hinaufsteigen.

b) aufwartsfuhrender Weg. [D S.201].

Kreisbewegung, die - 1. die kreisformige Bewegung. [D S.1016].

Sprung, der - 1. a) das Springen; springende Bewegung.

b) als sportliche Ubung ausgefuhrter Sprung. [D S.1590].

Verrenkung - 1. starke Drehung, Biegung des Korpers. [D S.1823].

Diese oben angefuhrten Substantive sind von den Verben schwingen, aufsteigen, bewegen, springen, verrenken abgeleitet. Das Lexem Kreisschwung beinhaltet noch das Sem 'wiederholende Bewegung'.

Die Semantik des Lexem Wagenfahrt konnen wir besser verstehen, wenn wir die Definition der lexikalischen Einheit Fahrt anfuhren:

Wagenfahrt, die - sieh die Fahrt

Fahrt, die - 1. a) das Fahren.

b) Geschwindigkeit des Fahrens.

2. Reise. [D S.546].

Geschwindigkeit, die - 1. (Physik) Verhaltnis von zuruckgelegtem Weg zu

aufgewendeter Zeit.

2. Schnelligkeit,Tempo[D S.682].

Rasende, das-substantiviertes Partizip I rasend-1. sehr schnell

2. ungewohnlich stark, heftig.[D S.1354].

Weiter unresuchen wir die Semantik der Adverbien. Zwei von ihnen verfugen uber das Sem 'hohe Geschwindigkeit'. Im Text der Erzahlung werden alle drei Reprasentanten von dem Autor zusammen mit den Bewegungsverben verwendet. Sie helfen den Intensitatsgrad der Bewegung aus dem Kontext deutlicher zu erschlie?en.

rasch - 1. a) schnell. [D S.1354].

heftig - 1. von starkem Ausma?, gro?er Intensitat; sich mit gro?er Starke, Wucht,

gro?em Schwung, Ungestum auswirkend. [D S.776].

monoton - 1. gleichformig, gleichma?ig [wiederkehrend], eintonig u. dadurch oft

ermudend, langweilig. [D S.1164].

Fur diese Gruppe wurden insgesamt nur 12 Treffer festgestellt, was im Vergleich zu den vorhandenen 36 Bewegungsverben relativ wenig ist. Das lasst sich dadurch erklaren, dass die Verben im Vergleich zu den anderen Wortarten uber den hoheren Grad der Dynamik verfugen. Auf diese Weise konnen die Autoren der expressionistischen Werke die grundlegende Kategorie ihrer Asthetik - die Bewegung mit hoher Geschwindigkeit und Tempo als eine einzige Moglichkeit der menschlichen Existenz - am deutlichsten zum Ausdruck bringen.

Wir konnen die oben angefuhrten Reprasentanten der Peripherie des lexisch-semantischen Felds in Mikrofelder aufteilen. Zum ersten Mikrofeld gehoren Adverbien, deren Semantik den verschiedenen Intensitatsgrad der Geschwindigkeit beinhalten (rasch, heftig, monoton).

Zum zweiten Mikrofeld gehoren die von den Bewegungsverben abgeleiteten Substantive und substantivierte Adjektive mit der Semantik der Bewegung (der Kreisschwung, der Schwung, das Rasende, Pl. Spannungen, die Geschwindigkeit, der Aufstieg, die Kreisbewegung, Sprunge, Verrenkungen, die Wagenfahrt)

Obwohl die Zahl der nichtverbalen Reprasentanten des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ im Vergleich zu den verbalen relativ klein ist, wird die Darstellung der Kategorie „Bewegung mit sehr hoher/genug hoher Geschwindigkeit“ im Text der Erzahlung von ihnen gepragt. Zuerst schildert der Autor die Unfahigkeit seines Helden, sich korperlich zu bewegen. Daraus folgt, dass er vom nahernden Tod bedroht wird: “Lag eine Schwebe zwischen Lebenwollen und Lebenmussen, der Funktion aller Physis fahig, ein Fragezeichen der Bejahung, allen Moglichkeiten neuen Lebens ausgesetzt…Aber ohne Schwung.“ [DtM S.97]. Im Text kommt die dritte Bedeutung des Lexems zum Ausdruck.

Der Offizier verstand, dass er in diesem schwankendem Zustand weiter nicht bleiben kann: „Da ging eine unfassbare Sehnsucht nach Gluhendem, Rasendem in ihm auf.“ Er begann wieder zum Leben zu kommen: „Seine Worte fielen dann, als er wieder anhub, heftig, immer scharfer und in monotoner Geschwindigkeit. Sie fielen, als stunde einer im Licht in voller Rustung und schluge im riesigen Kreisschwung beider Arme zwei Schwerter pfeifend immer rascher durch die Luft.“ [DtM S.93].

Eines Tages kamen die Stra?enschauspieler ins Krankenhaus. Ihre Vorstellung machte einen sehr gro?en Eindruck auf den Offizier. Hier sah er die brodelnde Quintessenz des Lebens, seine Fulle, hier gab es keinen Platz fur die Geschwindigkeitslosigkeit und fur den Tod. Deshalb fand der Offizier genug Krafte, um am Leben zu bleiben: „…Sprunge und Verrenkungen, strahlend und bunt.“ „Es kamen rasche Tage.“ [DtM S.96].

In der weiteren Phase seines Ruckkehrs zum Leben wurde ihm der Antrieb vom Au?en gegeben. Die menschliche Teilnahme spielte dabei wenig Rolle, im Text der Erzahlung verfolgen wir nur einen Auszug, wo ein fremder Mensch (in unserem Fall ist es der Arzt vom Offizier) etwas tut, um dem Kranken zu helfen. Der Arzt empfahl ihm, eine Wagenfahrt zu unternehmen und das hat seine geistige Krafte erfrischt: “Da warf ihn eine Wagenfahrt, zu der der Arzt ihn zwang, in die unmittelbare Nahe einer wenig entfernten Konigsstadt in eine Schlo?anlage.“ [DtM S.90].

In den weiteren Momenten findet der Offizier die Kraft fur den Ruckkehr zum Leben in der ermunternden Natur:“Er sah den Aufstieg uber die schmalen Hugel und die langsame Belichtung der Ebene, die sich sinnlos und schwer mit dem Rot anfullte.” “Die Ebene betaubte ihn anfangs mit ihrer Grenzenlosigkeit, langsam empfand er sie aber … als eine riesige Kreisbewegung, die um ihn herum, zuerst stark, dann sich im Silber der Ferne verzehrend, gegen den Horizont schwinge.” [DtM S.89].

Am Ende der Erzahlung proklamiert der Hauptheld der Erzahlung noch einmal die Devise aller Expressionisten: Geschwindigkeit ist das Leben, Geschwindigkeitslosigkeit ist der Tod: „Ich werde in unmenschlichen Spannungen leben mussen, denn das Spannungslose saugt mich auf.“ [DtM S.92]

3.2 Sprachliche Reprasentation des lexisch-semantischen Felds “Geschwindigkeit und Tempo” am Beispiel der Erzahlung von G. Heym „Jonathan“

Alle im Paragraph 2.1 angefuhrten Postulate machten einen wichtigen Einfluss auf die sprachliche Gestaltung der Erzahlung von Georg Heym „Jonathan“, deshalb untersuchen wir in diesem Paragraph die Eigenartigkeit der sprachlichen Reprasentation des lexisch-semantischen Felds “Geschwindigkeit und Tempo” in dieser Erzahlung.

Wie es sich im Laufe der Untersuchung herausstellte, bilden die Verben mit der Semantik der Bewegung das Zentrum des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“. Das haben wir mithilfe der quantitativen Analyse festgestellt.

Wir teilen diese Verben im Rahmen ihrer Angehorigkeit zum Zentrum des lexisch-semantischen Felds in drei Mikrofelder auf. Diese Aufteilung erfolgt auf der Grundlage der semantischen Analyse der Definitionen der Verben:

1. Mikrofeld “Bewegung mit hoher Geschwindigkeit”

2. Mikrofeld “Bewegung mit gema?igter Geschwindigkeit”

3. Mikrofeld “Geschwindigkeitslosigkeit”

Zum ersten Mikrofeld gehoren die Verben, deren Semantik das Sem 'Bewegung mit hoher Geschwindigkeit' einschlie?en, zum zweiten Mikrofeld gehoren die Verben, deren Semantik das Sem 'Bewegung mit gesunkener Geschwindigkeit' beinhalten und zum dritten Mikrofeld gehoren die Verben mit der Semantik der Geschwindigkeitslosigkeit.

Bei der Hinzurechnung der Bewegungsverben zum Zentrum des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ stutzen wir uns auf die These, dass das Verb die komplizierteste und umfangreichste semantische und grammatische Kategorie ist. [17. C.422]. Jede Art der Handlung, in unserem Fall ist es die Bewegung mit verschiedenem Grad der Geschwindigkeit, wird besonders voll mit dem Verb ausgedruckt.

Das Vorhandensein im Text der hohen Anzahl der Bewegungsverben verleiht ihm den hoheren Grad der Expressivitat und Dynamik als die anderen Wortarten. Deshalb behaupten wir in unserer Arbeit, dass die Verben mit der Semantik der Bewegung mit verschiedener Geschwindigkeit das Zentrum des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ konstituieren.

Diese These lasst sich auch von den quantitativen Angaben bestatigen: im Laufe der Untersuchung wurden insgesamt 47 Bewegungsverben und nur 11 andere Wortarten mit der Semantik der Bewegung gefunden.

Die Peripherie des lexisch-semantischen Felds “Geschwindigkeit und Tempo” ist von den Substantiven mit der Semantik der Bewegung, Patizipien der Bewegungsverben, Adverbien und Adjektiven vertreten. Ahnliche Situation konnen wir bei der Analyse der Erzahlung von K. Edschmid beobachten.

In den weiteren Untersuchungen halten wir uns weiter an dem bei der Analyse der Erzahlung von K. Edschmid erarbeiteten semantischen Kriterium. Dieses Kriterium wurde auf Grundlage der semantischen Analyse von entsprechenden Verben erarbeitet. Folgende Ergebnisse stellten sich heraus:

3.2.1 Das Mikrofeld “Bewegung mit hoher Geschwindigkeit”

Es zahlt 9 Verben. Sie verfugen uber den maximal hohen Intensitatsgrad der Bewegung. Durch diese Verben wird solche Art der Bewegung verbalisiert, die mit der hohen Geschwindigkeit ablauft. Zu diesem Punkt gehoren folgende Verben:

rennen, (herum) - 1. schnell, in gro?em Tempo, meist mit ausholenden Schritten laufen.

2. unversehens, mit einer gewissen Wucht an jmdn., etw.

sto?en, gegen jmdn., etw. prallen. [D S.1384].

laufen (5), hinauslaufen - 1. a) sich in aufrechter Haltung auf den Fu?en in

schnellerem Tempo so fortbewegen, dass sich

jeweils schrittweise fur einen kurzen Augenblick

beide Sohlen vom Boden losen. [D S.1053].

rasen - 1. (sich [wie] in gro?er Eile) sehr schnell fortbewegen; mit hoher

Geschwindigkeit [irgendwohin] fahren. [D S.1354].

Die Semantik vom folgenden Verb mit dem trennbaren Prefix hat auch das Sem 'Bewegung mit hoher Geschwindigkeit'. Wir konnen davon uberzeugt sein, wenn wir die Definition des Verbs springen hier anfuhren, von dem dieses Verb abgeleitet wird:

springen - 1. a) sich [durch kraftiges Sichabsto?en mit den Beinen vom Boden] in

die Hohe, nach vorn schnellen.

b) sich springend irgendwohin, in eine bestimmte Richtung von

einem bestimmten Platz wegbewegen.

3. sich rasch in gro?en Sprungen, in gro?en Satzen fortbewegen. [D S.1588].

aufspringen- 1. hochspringen [D S.200].

2. auf ein [fahrendes] Fahrzeug springen.

3. sich plotzlich [ohne au?ere Einwirkung] offnen.

4. springend auf dem Boden auftreffen.

5. durch Witterungseinflusse o. A. rissig werden.

6. (von Luftbewegungen in der Atmpsphare) plotzlich aufkommen.

schleudern - 1. a) [aus einer drehenden Bewegung heraus] mit kraftigem Schwung

werfen, durch die Luft fliegen lassen.

b) durch einen heftigen Sto?, Ruck o. A. Durch die Luft fliegen

lassen, irgendwohin werfen.

2. a) im Fahren mit heftigem Schwung [abwechselnd nach rechts u.

[nach links] aus der Spur rutschen.

b) sich schleudernd irgendwohin bewegen.

a) in einer Zentrifuge, einer Wascheschleuder schnell rotieren

lassen.

b) durch Schleudern aus etwas herausbekommen. [D S.1469].

Es ist interessant festzustellen, dass das Verb schleudern in ubertragener Bedeutung gebraucht wird. Der kranke Jonathan liegt bewegungslos auf seinem Bett, er fuhlt sich aber, als ob er (wegen der Krankeit) physisch irgendwohin geschleudert wird.

schutteln- 1. a) etw., jmdn. kraftig, kurz und schnell hin u. her bewegen [sodas er,

es in schwankende Bewegung gerat.

b) (+ sich) heftig hin und her gehende od. drehende Bewegungen

machen. [D S.1503].

Der Autor gebraucht zwei Verben zittern und sich schutteln, um den fiberischen Zustand des Haupthelden uberzeugender zu schildern.

werfen - 1. a) etw., jmdn. kraftig, kurz und schnell hin u. her bewegen [sodas er, es

in schwankende Bewegung gerat.

b) (+ sich) heftig hin und her gehende od. drehende Bewegungen

machen. [D S.1919].

zittern (4) - 1. a) eine unwillkurliche, in ganz kurzen, schnell aufeinander

folgenden Rucken erfolgende Hinundherbewegungen machen.

b) sich in ganz kurzen, schnellen Schwingungen hin u. her

bewegen. [D S.1982].

Wir konnen feststellen, dass das Sem 'Bewegung mit hoher Geschwindigkeit' in den Definitionen von allen oben angefuhrten Verben explizit zum Ausdruck kommt.

Georg Heym schrieb am 20. November 1911 in sein Tagebuch: „Meine Phantasie, meine Seele, sie haben Angst und rennen wie verzweifelt in ihrem Kafig. Ich kann sie nicht mehr fangen.“ [38. S.41] Acht Wochen spater fand er seinen Tod, genauso wie der Held seiner Erzahlung. Verzweiflung und Katastrophen beschworende Angst bilden immer von neuem das Thema seiner Werke. Der elitare Subjektivismus spricht sich in Vereinsamung, Egozentrik, Langeweile aus. Leben als Gefangenschaft, Wiederkehr des ewig Gleichen, im Bewusstsein des Endzeitlichen passiv Ninzunehmenden [38. S.42].

Der Hauptheld dieser Erzahlung, der junge Jonathan, hat einen nicht besonders langen, aber schweren Lebensweg hinter sich. Vor funf Jahren ging er als Maschinist von Hamburg auf ostasiatische Fahrt fort. Wahrend seiner Reise besuchte er Shanghai, Kanton, den Sudsee, Monrovia, Liberia und andere exotische Lander.

Auf dem Heimatsweg passierte ihm ein Ungluck. Als das Schiff in einer plotzlichen Bo stark geschlingert hatte, sturtzte Jonathan in das Maschinenwerk hinein. Die Kolbenstange brach ihm beide Beine. Jetzt liegt er im Krankenhaus, wartet, bis seine Beine wieder gesund sind und leidet unter unmenschlichen Beinschmerzen. Naturlich kann der kleine Jonathan, so nennt ihn der Autor, nicht gehen, vom Bett nicht aufstehen. Er ist uberhaupt kaum imstande, sich zu bewegen.

Bewegung ist fur Georg Heym wie auch fur K. Edschmid eine der grundlegenden Katregorien seiner Asthetik: Mitten im Fieber sangen die Neger ihre Lieder, mitten im Fieber tanzten sie uber die Betten. Und wenn einer starb, dann sprang er noch einmal hoch auf, als wenn ihn der Krater seines Fiebers noch einmal in den Himmel schleudern wollte, ehe er ihn fur ewig verschlang.“ [J. S. 18].

Das ist aber eine ganz andere Art der Bewegung. Das ist keine zielgerichtete, ewige, zu einem bestimmten Hohepunkt strebende Bewegung. Man kann sie eher als ein endloser Fall in das Nirgendwohin, in den Tod bezeichnen: „Er hielt den Atem vor Schmerzen an, er sog ihn in sich hinein. Und dann, dann brullte er aus voller Kehle ein furchtbares Uuuu Aaaa. Wie der Tod uber dem Haus raste.“ [J. S. 18].

Selbst das Sterben, der ubliche Fluchtweg, bringt dem Gefangenen keine Befreiung aus dem Kreistrott: Auswegslosigkeit ist unheilbar. Zahlreiche Bilder, die Heym in seiner Erzahlung schafft, uberfallen ihn, sich ubersturzend, versetzen ihn in die Taumel, steigern die Obsession zur Extase. Das alles widerspiegelt sich im Benehmen und in der Denkweise seines Helden. Georg Heym gilt als einer der bekanntesten „Todesdichter“. Er hat die Uberzeugung ausweglosen Seins zum Tode im vollen Ma?e unverhullt und eindeutig ausgesprochen.

Im Krankenhaus, wo der kleine Jonathan liegt, ist der Tod eine gewohnliche Sache. Die Arzte und Krankenschwestern haben jeden Tag mit dem Tod und Leiden viel zu tun, deshalb sind sie fur sie keine Tragodie, sondern eine ziemlich unangenehme, aber normale Sache.

Sie wollen sich nicht anstrengen und mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen, auch wenn die Leute in unmenschliches Leiden versetzt sind. Der Autor stellt sich selbst und seinen Held dieser Welt der erbarmungslosen Menschen gegenuber. In der Erzahlung konnen wir zwei Kategorie der handelnden Personen unterscheiden: der Hauptheld und die anderen. Sie haben keinen Namen, sie sind dem Hauptheld fremd, fast feindselig. Die Bewegung als solche wird von dieser Kategorie der handelnden Personen als etwas Fremdes, Unnutzliches, sogar als Gefahrliches empfunden. Die Krankenschwester will nicht ein ubriges Mal zum Kranken laufen: „Dann konnte sie jede Stunde tausendmal rennen,“ sagte sie, und sie schlug die Ture hinter sich zu.“ [J. S. 19].

Nur im Falle, wenn der Mensch schon bereit ist, seinen letzten Seufzer zu tun, bewegt sich das medizinische Pflegepersonal etwas schneller: „Alle Krankenschwestern rannten mit ihren klappernden wei?en Schurzen in den Salen herum, gro?e Morphiumspritzen, Opiumdosen schwingend, wie die Ministranten eines seltsamen Gottesdienstes.“ „Alle Arzte waren auf den Beinen, alle liefen hin und her zwischen den Betten, in denen die roten geschwollenen Kopfe der Kranken staken wie gro?e Ruben in einem herbstlichen Acker.“ [J. S. 19].

Wenn der Kranke schon im Sterben liegt, laufen die Schwester hin und her, um ihn zu retten. Obwohl diese Bewegung uber den hohen Grad der Geschwindigkeit verfugt, ist sie von der deutlich ausgedruckten Hoffnungslosigkeit durchdrungen. Sie wissen, dass sie kaum imstande sind, den Kranken zu retten. Und was das Schrecklichste ist, nehmen sie das in Kauf: „Die Schwester lief auf das Klingelzeichen hinaus, und sie schlo? die Tur nach dem Nebenzimmer hinter sich zu.“ [J. S. 19].

Dabei ist das Pflegepersonal grob und brutal im Umgang mit den Patienten: „Darauf lag der kleine Jonathan, bleich, mit aufgerissenen Augen, um die Halfte kurzer gemacht. Wo vorher seine Beine gewesen waren, war jetzt ein dickes blutiges Bundel von wei?en Tuchern, aus denen sein Leib aufragte wie der Korper eines exotischen Gottes aus einem Blumenkelch. Die Manner warfen ihn in das Bett und verlie?en ihn. “[J. S. 19].

3.2.2 Das Mikrofeld „Bewegung mit gema?igter Geschwindigkeit“

Die Semantik dieser Verben und des feststehehden Wortkomplexes (in Bewegung kommen) beinhaltet die Verlangsamung des Tempos, bei dem alle im Text beschriebenen Arten der Bewegung verlaufen:

fahren (2) - 1. (von Fahrzeugen) sich rollend, gleitend [mithilfe einer antreibenden

Kraft] fortbewegen. [D S.544].

sich ruhren (2) - 1. ein Glied des Korpers, sich ein wenig bewegen. [D S.1418].

Die Semantik der unten angefuhrten drei Verben (kommen, hereinkommen, herunterkommen) verfugen noch uber die Bewegungsrichtung. Wenn wir die Definitionen von diesen Verben eingehender analysieren, konnen wir nicht behaupten, dass die mit diesen verben beschrieben Bewegung uber den hohen Intensitatsgrad verfugt. Aber wir konnen das aus dem Kontext erschlie?en.

kommen - 1. sich auf ein Ziel hin bewegen [u. dorthin gelangen]; anlangen;

eintreffen. [D S.981].

hereinkommen (2) - 1. von dort drau?en hierher nach drinnen kommen, in einen

Raum o. A. eintreten. [D S.795].

herunterkommen - 1. von dort oben hierher nach unten kommen. [D S.804].

Folgende zwei Verben beinhalten in ihrer Semantik das Sem 'wiederholende Bewegung', was die Motonie der Bewegung, die im Text beschrieben wird, noch deutlicher betont.

sich drehen(2)- 1. sich im Kreis [teilweise] um seine Achse bewegen. [D S.421].

sich herumdrehen - 1. sich um eigene Drehachse drehen.

2. (ugs.) sich auf die andere Seite drehen. [D S.800].

sich umdrehen - 1. (+ sich) den Kopf wenden, um jmdn., etw. hinter, neben sich

sehen zu konnen. [D S.1742].

sich umdrehen - 1. [vom Boden] aufnehmen. [D S.192].

sich aufheben - 1. (geh., veraltend) sich erheben, aufstehen. [D S.192].

kriechen - 1. a) (von Tieren u. Menschen) sich mit an den Boden gedruckten

Korper fortbewegen.

b) sich an einen bestimmten Ort begeben, in eine bestimmte Stelle

hineinkriechen; sich verkriechen. [D S.1019].

Es ist interessant, dass der Autor ziemlcihe oft das Verb kriechen und die von ihm abgeleiteten Verben mit trennbaren Prefixen heraufkriechen, herunterkriechen gebraucht. Fur einen Menschen ist es nicht typisch, sich kriechend irgendwohin zu bewegen. Die Leute tun das, nur wenn sie von einer Gefahr bedroht werden oder wenn sie sich schlecht fuhlen. Den letzten Grund beobachten wir bei dem Hauptheld der Erzahlung.

heraufkriechen - 1. von dort unten hierher nach oben kriechen. [D S.789].

herunterkriechen - 1. von dort oben hierher nach unten kriechen. [D S.804].

heruntersteigen - 1. von oben nach unten [zum Sprechenden] steigen. [D S.805].

ziehen - 1. hinter sich her in der eigenen Bewegungsrichtung in gleichma?iger

Bewegung fortbewegen.

2. a) in gleichma?iger Bewegung [uber den Boden od. eine Flache] zu

sich hin bewegen.

b) jmdn. [an der Hand] mit sich fortbewegen; jmdn. afassen, packen u.

bewirken, dass er sich mit an eine andere Stelle bewegt.

c) [mit einer sanften Bewegung] bewirken, dass jmd., etw.

irgendwohin gelangt. [D S.1976].

heraufziehen (2) - 1. von dort oben hierher nach unten ziehen. [D S.789].

hinuntersturzen-1.a) nach [dort] unten sturzen, fallen, hinunterfallen. [D S.831].

sich bewegen - a) seine Lage verandern; nicht in einer bestimmten Position, an einer bestimmten Stelle verharren

b) sich an einen anderen Ort begeben, den Ort stetig (in einer bestimmten Richtung, auf einen bestimmten Weg) wechseln.

c) jmdm, sich Bewegung verschaffen.

d) sich verhalten. [D S.297].

in Bewegung kommen - sieh sich bewegen. In Verbindung mit Verbalsubstantiven verblasst die Semantik dieses Verbs zur Umschreibung des entsprechenden Verbs. [D S.298].

Das Verb sich bewegen und Nomen-Verb Verbindung in Bewegung kommen kommen im Text ziemlich oft vor. Mit Hilfe von ihnen schildert der Autor, dass jemand oder etwas in Bewegung gesetzt wird. Auf solche Weise wird der Anfang des neuen Lebens angedeutet und die menschliche Existenz ermoglicht.

eintreten - 1. in einen Raum hineingehen od. hereinkommen; einen Raum durch

eine Tur betreten.

winken (3)-1.a) durch Bewegungen bes. mit der Hand od. einem darin

gehaltenen Gegenstand ein Zeichen geben.

b) jmdn. durch eine Handbewegung auffordern heranzukommen.

c) durch eine od. mehrere Bewegungen mit der Hand od. einem

darin gehaltenen Gegenstand veranlassen, sich irgendwohin zu

bewegen.

d) etw. durch eine od. mehrere Bewegungen mit der Hand od.

einem darin gehaltenen Gegenstand bedeuten, anzeigen. [D S.1935].

sich schleppen - 1. a) sich muhsam, schwerfallig, mit letzter Karft fortbewegen,

irgendwohin bewegen. [D S.1469].

voranfliegen - 1. vorne, an der Spritze fliegen. [D S.1860].

ausstrecken - 1. In ganzer Lange vor sich strecken. [D S.231].

tanzen - 1. einen Tanz (Tanze) ausfuhren. [D S.1661].

2. sich tanzend od. mit hupfenden Schritten fortbewegen.

Wie wir es schon bei der Analyse der Erzahlung von K. Edschmid “Der todliche Mai” festgestellt haben, verleiht der Gebrauch des Verbs tanzen dem Text einen bestimmten Eindruck. In dieser Erzahlung werden tanzend nicht die jungen Madchen, sonder die strebenden Neger geschildert. Deshalb verleiht dieses Verb dem Text nicht die ruhige Harmonie, sondern den Eindruck des tobenden Todes, des Weltendes.

schlingern-a) (von Schiffen) sich im Seegang o. A. um seine Langachse drehen,

wobei abwechselnd die eine und die andere Langseite starker ins

Wasser taucht.

b) sich schlingernd, mit Schlingerbewegungen fortbewegen. [D S.1471].

schaukeln - 1. a) (auf einer Schaukel o. A.) auf u. ab, vor u. zuruck, hin u. her

schwingen.

b) sich mit etw. (auf dem Boden stehendem) in eine schwingende

Bewegung bringen.

2. a) sich in einer schwingenden, schwankenden o. A. Bewegung

befinden.

b) sich leicht schwankend, taumelnd fortbewegen.

3. a) in eine schwingende o. A. Bewegung versetzen.

b) leicht schwingend od. schwankend fortbewegen. [D S.1450].

heraustragen - 1. von dort drinnen hierher nach drau?en treiben. [D S.793].

verschwinden (2) - a) sich aus jmds Blickfeld entfernen und dann nicht mehr

sichtbar sein.

b) gestohlen werden. [D S.1829].

sich herumtreiben - 1. (ugs. abwertend) sich bald hier, bald dort aufhalten;

mu?ig herumlaufen. [D S.803].

kreisen - 1. a) sich im Kreis bewegen.

b) mit geschlossenen u. gestreckten Beinen kreisformige Schwunge

ausfuhren.

c) sich kreisend irgendwohin bewegen.

2. a) mit etw. kreisformige Bewegungen machen,

kreisformig bewegen. [D S.1017].

Im Text von beiden Erzahlungen verfolgen wir das Verb kreisen. Die Semantik dieses Verbs verfugt uber das Sem 'wiederholende Bewegung'. Dàmit wird noch einmal betont, dass der Hauptheld sowieso zuruck zum Tod kehrt. Es gibt keinen anderen Ausweg.

gehen (3) - 1. sich in aufrechter Haltung auf den Fu?en schrittweise fortbewegen.

sich heben [D S.657].

aufgehen - 1. sich offnen. [D S.191].

fortgehen - 1. sich von einem Ort, von jmdm. entfernen; weggehen. [D S.601].

dahingehen - 1. vorbeigehen[D S.370].

hinubergehen - 1. von dort druben, von einem anderen Raum, Ort o.A. hierher

[zum Sprechenden] gehen. [D S.830].

sich heben - 1. a) (geh.) sich in eine andere, erhohte Lage, Stellung bringen,

bewegen.

b) in die Hohe gehen, nach oben bewegt werden; hochgehen.

c)(irgendwo) in die Hohe, nach oben steigen; auf-, hochsteigen.

d)(geh.) (irgendwo) in die Hohe ragen, auf - ,emporragen. [D S.774].

legen - 1. a) in eine waagerechte Lage, zum Liegen bringen. [D S.1061].

b) schrag hinstellen.

2. a) (jmd., etw., sich) irgendwo in eine bestimmte Lage, Stellung bringen.

In der Novelle von G. Heym konnen wir die au?ere Bewegung sehen, wie auch in der Erzahlung von K. Edschmid „Der todliche Mai“, die als Fortbewegung in einem Raum, als Reise verstanden wird. Der Unterschied liegt darin, dass wir in der Novelle von G. Heym auch die Bewegungsrichtung beobachten konnen, die durch die konkreten geographischen Namen ausgedruckt ist.

Solche Bewegung ist waagerecht gerichtet und lasst sich auf die geographische Karte projizieren. Deshalb kommen im Text die konkreten geographischen Namen vor: „Er war auf einem Korallenschiffe in die Sudsee gegangen, dann hatte er auf einem Schmuggler gefahren, der das Opium verborgen in Maissacken in Kanton einschmuggelte, uber zwei Jahre lang.“ „Er hatte sich in den Ozeanen des Ostens herumgetrieben, immer unten am Kessel in der Siedehitze der Tropen.“ [J. S. 19].

Am Anfang der Erzahlung schildert der junge Jonathan seine langen Reisen. Diese Bewegung verfugt uber einen relativ hohen Intensitatsgrad wahrend seines ganzen Verlaufs. Diese wichtigste, von allen Forschern des Expressionismus anerkannte Kategorie der expressionistischen Asthetik lasst sich durch die hohe Anzahl der Bewegungsverben im Text der Erzahlung im vollen Ma?e bestatigen.

Nach dem Ungluck wurde diese Moglichkeit der korperlichen Bewegung Jonathan entzogen: „Er wollte gerade die eiserne Treppe nach dem Kessel heruntersteigen, als das Schiff in einer plotzlichen Bo stark schlingerte. Er sei aus dem Gleichgewicht gekommen und die Treppe hinuntergesturzt in das Maschinenwerk hinein.“ [J. S. 20].

Im Unterschied zum Helden aus der Erzahlung von K. Edschmid „Der todliche Mai“ hat Jonathan keine Krafte, um fur seine Rettung, zuerst korperliche, dann geistige, zu kampfen: „Da ihm beide Beine in dicken Schienen lagen, so konnte er sich kaum ruhren, und wenn die Schmerzen aus seinen gebrochenen Knien langsam an ihm heraufkrochen, hatte er niemand, an dem er sich festhalten konnte, keine Hand, keinen Trost, kein zartliches Wort.“ [J. S. 20].

Nachdem der kleine Jonathan in die schreckliche Lage geraten war, fingen seine unmenschliche Leiden an. Er litt an starken Beinschmerzen, aber noch schwerer war sein psychisches Leiden, das durch seine fast volle Bewegungslosigkeit bedingt war: „Das war das Zeichen, da? irgendwo eine Gefahr war, vielleicht da? jemand nahe am Tode war. Dieses Zeichen hatte Jonathan schon gelernt, und er zitterte vor Schreck bei dem Gedanken, da? jetzt jemand in dieser elenden dumpfen Atmosphare seinen letzten Seufzer tun konnte.“ [J. S. 20].

Jonathan leidet an seiner Einsamkeit und Verlassenheit mehr als an den Beinschmerzen. Weil er im Moment kaum imstande ist, sich zu bewegen, wird die Bewegungsfahigkeit und der Begriff der Geschwindigkeit auf die Nichtlebewesen ubertragen. Dabei verlauft diese Bewegung im gema?igten Tempo, deshalb lasst sie sich mit der scheinender Bewegung wahrend der Schwindsucht vergleichen: „Vor seinen Augen begannen sich die Zwerge langsam zu drehen, sie hoben ihre Hande taktma?ig auf und nieder, langsam kamen ihre gro?en Massen in Bewegung.“ „Plotzlich schien es ihm, als wenn sich die Tapeten des Zimmers an einigen Stellen bewegten.“ [J. S. 20].

Manchmal vergro?ert sich die Geschwindigkeit, mit der sich die Umgebung im entzundeten Bewusstsein von Jonathan bewegt: „Von rechts nach links, von rechts nach links, summte es in seinem Schadel. Immer schneller drehten sich die Massen um ihn herum. “

Der Hauptheld leidet an Sinnestauschungen, die um so qualender sind, dass er sie wegtreiben nicht kann: „Und er war wieder allein, wieder verlassen, wieder seinen Qualen ausgeliefert, ein verlorener Posten, uber den von allen Seiten, von unten, von oben, von den Wanden die Schmerzen ihre langen wei?en, zitternden Finger ausstreckten.“ „Die Dunkelheit des fruhen Herbstabends kroch durch die leeren Fenster in das elende Zimmer, es wurde dunkler und dunkler. Und sein Bett schien mit ihm auf einem hollischen Strome herunterzuschwimmen, dessen ewige Kalte in die ewige Starre einer verlorenen Wuste endlos zu laufen schien.“

Alle Gegenstande, die um Jonathan herum stehen, scheinen sich mit relativ hoher Geschwindigkeit zu bewegen: „Er glaubte in einer gro?en stahlernen Drehscheibe zu sitzen, die in wachsender Schnelligkeit immer schneller, immer rasender um ihn zu kreisen begann.“

Ausschlaggebend fur das weitere Verstandnis des Textes sind die Stellen, wo die anderen Leute, bzw. die Arzte und nicht Jonathan selbst als Subjekte der Bewegung auftreten: „Als bei der Morgenrunde der Arzt vom Dienst bei ihm eintrat und die Decke aufhob, sah er unter dem Verband die gewaltigen Schwellungen.“ „Er zog die Decke wieder uber den Kranken, wunschte ihm gute Nacht und verschwand mit seiner Eskorte.“ „Und er (Der Arzt) ging selbst hinuber und schlo? die Tur zwischen den beiden Zimmern.“ [J. S. 20].

Besonders ausdrucksvoll ist der Augenblick, in dem Jonathan die Stube verlasst, um operiert zu werden: „Ein paar Manner legten den Kranken auf das Gestell. Sie trugen ihn heraus, und das Zimmer blieb eine halbe Stunde leer.“ [J. S. 21]. Jonathan wurden die beiden Beine amputiert. Bevor ihm aber dieses Ungluck passiert, kann er sich nicht mehr selbstandig bewegen. Seine Geschwindigkeit ist in dieser Situation von der Geschwindigkeit der Krankenpfleger vollig abhangig.

Der Kampf fur das Leben war schwer und hart. Im Unterschied zum Offizier aus der Erzahlung von K. Edschmid „Der todliche Mai“ ist es Jonathan nicht gelungen, am Leben zu bleiben: „Plotzlich begannen die beiden Figuren ihm zu winken, sie schuttelten ihre langen faltigen Armel, er wu?te aber nicht, wem er gehorchen sollte.“ „Da kroch er von seiner Bahre herunter und er schleppte sich uber die Felder, uber Wusten, wahrend das Gespenst ihm voranflog, immer weiter durch Dunkel, durch schreckliches Dunkel.“ [J. S. 21].

Die einzige helle Episode war die Bekanntschaft mit einem Madchen, die auch in diesem Krankenhaus gelegen hat. Aber sie hatte keine Krafte, um Jonathan vom grausamen, einsaugenden Tod zu retten. In den letzten Augenblicken seines Lebens erinnert er sich an sie. Sein Korper ist schon tot, aber das Bewusstsein und die Seele bewegen sich noch in der schrecklichen Bewegung mit monotoner Geschwindigkeit. Er sieht das weggehende Madchen wahrend seiner Agonie und verliert die letzte Hoffnung, zu uberleben: „Als das Madchen sah, da? er keine Anstalten traf, von seiner Bahre herunter zu kommen, drehte sie sich um, sie ging fort. “[J. S. 21].

Die Schilderung des Grenzenzustandes zwischen Tod und Leben ist die beliebte Methode von G. Heym. Die physische Bewegung fehlt, aber die nicht materielle Bewegung kommt weiter und lasst sich vom bestimmten Tempo seines Verlaufs charakterisieren.

3.2.3 Das Mikrofeld “Bewegungslosigkeit“

Folgendes Verb verfugt uber den Null-Grad der Geschwindigkeit. Es wurde nur ein Treffer gefunden.

liegen (13). - 1. a) eine waagerechte Lage einnehmen; in ruhender, [fast]

waagerechter Lage, Stellung sein; [der Lange nach ausgestreckt]

auf einer Unterlage ruhen.

b) (an etw.) lehnen.

c) eine bestimmte Lage (auf einer Unterlage, in etw.

Umgebendem usw.) haben.

2. irgendwo, in einer bestimmten Weise, an einer Stelle sein, sich

befinden. [D S.1079].

Dieses Mikrofeld ist von einem einzigen Verb vertreten, dessen Semantik das Sem 'statischer Zustand' beinhaltet.

Das Vorhandensein von einem einzigen Verb mit der Semantik der Bewegungslosigkeit zeugt im vollen Ma?e davon, dass die Kategorie der Bewegung mit hoher Geschwindigkeit fur G. Heym eine der grundlegenden Kategorien ist. Dieses Verb kommt im Text der Erzahlung dreizehnmal vor, wobei wir dasselbe Verb in der Erzahlung von K. Edschmid „Der todliche Mai“ nur sechsmal verfolgen.

Der Autor gebraucht dieses Verb, um die Hilfslosigkeit des kranken Haupthelden zu zeigen: „Der kleine Jonathan lag schon den dritten Tag in der entsetzlichen Einsamkeit seiner Krankenstube. Schon den dritten Tag, und die Stunden liefen immer langsamer und langsamer.“ Je langer Jonathan im Bett liegt, desto starker ist sein Leiden und desto naher er zum Tode ist. [J. S. 21].

3.2.4 Die Peripherie des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“

Sie ist von den Substantiven mit der Semantik der Bewegung, Partizipen der Bewegungsverben, Adverbien und Adjektiven:

Fall, Drehscheibe, Schnelligkeit, Paroxysmen, langsam, still, ruhig, rasend, schnell, kramphaft, taktma?ig.

Partizipien der Bewegungsverben, Adverbien und Adjektive bilden das Mikrofeld an der Peripherie des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ und beinhalten in ihrer Semantik den verschiedenen Intensitatsgrad der Geschwindigkeit, deshalb kann man sie mit Hilfe von folgendem Schema graphisch darstellen, vom minimalen Geschwindigkeitsgrad bis zum maximalen:

Schema 3. Adverbiale und adjektivische Reprasentanten der Peripherie des lexisch-semantischen Felds “Geschwindigkeit und Tempo”

Die Substantive mit der Semantik der Bewegung bilden das zweite Mikrofeld im Rahmen der Peripherie des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“ Unter ihnen kann man das vom Verb abgeleitete Substantiv (Fall), Substantive, die das Sem der Bewegung mit bestimmter Geschwindigkeit

Jonathan leidet an seiner Einsamkeit und Verlassenheit mehr als an den Beinschmerzen. Weil er im Moment kaum imstande ist, sich zu bewegen, wird die Bewegungsfahigkeit und der Begriff der Geschwindigkeit auf die Nichtlebewesen ubertragen. Dabei verlauft diese Bewegung im gema?igten Tempo, deshalb lasst sie sich mit der scheinender Bewegung wahrend der Schwindsucht vergleichen:

„Er glaubte in einer gro?en stahlernen Drehscheibe zu sitzen, die in wachsender Schnelligkeit immer schneller, immer rasender um ihn zu kreisen begann. “ „Wenn er die Augen zumachte, horte er sie (die Stunden) an den Wanden herabsickern, wie einen ewigen Fall langsamer Tropfen in einem dunklen Kellerloch.“ [J. S. 21].

Nachdem der kleine Jonathan in die schreckliche Lage geraten war, fingen seine unmenschlichen Leiden an. Er litt an starken Beinschmerzen, aber noch schwerer waren sein psychisches Leiden, das durch seine fast volle Bewegungslosigkeit bedingt war: „Er gab ihr keine Antwort, er horte nicht, was sie fragte, aber er versuchte krampfhaft, die Decke moglichst weit uber seine verbundenen Beinstumpfe heraufzuziehen.“ „Und sie mu?ten ruhig in ihren Betten liegen, sie mu?ten sich den korperlichen Schmerzen hingeben, sie wurden bei lebendigem Leibe geschunden, ach.“ [J. S. 22].

Die einzige helle Episode war die Bekanntschaft mit einem Madchen, die auch in diesem Krankenhaus gelegen hat. Aber sie hatte keine Krafte, um Jonathan vom grausamen, einsaugenden Tod zu retten: „Ich danke Ihnen“, und sie lagen beide eine Weile still.“ „In dem Schweigen dieser Minuten vertiefte sich seine Liebe, ..., sie zeigte ihm einen Sommertag, einen langsamen Sommertag, einen seligen Mittag, wo sie beide Hand in Hand durch das Korn gingen…” [J. S. 22].

Der Hauptheld leidet an Sinnestauschungen, die um so qualender sind, dass er sie wegtreiben nicht kann: „Vor seinen Augen begannen sich die Zwerge langsam zu drehen, sie hoben ihre Hande taktma?ig auf und nieder, langsam kamen ihre gro?en Massen in Bewegung.“ [J. S. 22].

Der Hauptheld ist bewegungslos, er kann nicht mehr seine Bewegungen kontrollieren und steuern. Das Einzige, was ihm bleibt, sind die unwillkurlichen Bewegungen, die im relativ hohen Tempo verlaufen, weil sie durch die Krankheit bedingt sind.

Das Gehirn ist nicht mehr fahig, das Funktionieren des Organismus zu bewirken. In diesem Augenblick setzt sich der Korper in Spiel. Das ist ein Beispiel fur eine der wichtigsten Thesen der expresionistischen Asthetik, dass das Unbewusste die Oberhand uber das Bewusste gewinnt: „Das Fieber ubermannte ihn mit seiner ganzen Gewalt. In den beginnenden Paroxysmen tauchte noch einmal, wie der Abendstern an einem leeren Himmel, das Bild seiner unbekannten Nachbarin auf, wei?, fern, wie das Gesicht einer Toten.“ [J. S. 22].

Der Anfang jeder Geschichte ist ahnlich: die beiden handelnden Personen sind verletzt, zum ersten Mal finden wir sie im Krankenhaus, hilfs - und bewegungslos, die beiden kampfen mit sich selbst fur das eigene Leben. Darin schlie?t sich die Paradoxie der Situation - der Mensch kampft gegen seine Schwache, um zu uberleben, das hei?t gegen sich selbst fur sich selbst. Nur das Ende der beiden Erzahlungen ist unterschiedlich - der Offizier wird zum Sieger, seine Lebenslust und Lebensgier triumphiert, wobei der kleine Jonathan stirbt. Warum passiert das? Diese Frage lasst sich kaum eindeutig beantworten. Vielleicht war er zu schwach, um „im Garten des Lebens“ zu bleiben. Wenn er die Unterstutzung gehabt hatte, hatte er vielleich am Leben bleiben konnen.

Die oben angefuhrten Entwicklungsphasen der Handlung in beiden Erzahlungen konnen wir mit Hilfe von folgendem Schema ubersichtlich darstellen:

Schema 4. Verlaufsphasen der Bewegungen in den Erzazhlungen “Der todliche Mai” von K. Edschmid und “Jonathan” von G. Heym

Der Unterschied im quantitativen Bereich liegt darin, dass bei der Analyse der Erzahlung von K. Edschmid „Der todliche Mai“ 47 lexikalische Einheiten gefunden und untersucht wurden. In der Erzahlung von G. Heym sind es schon 59 Treffer.

3.3 Sprachliche Reprasentation des lexisch-semantischen Felds “Geschwindigkeit und Tempo” (am Beispiel der Erzahlung von A. Doblin „Die Segelfahrt“)

Wie es sich im Laufe der Untersuchung herausstellte, bilden die Verben mit der Semantik der Bewegung das Zentrum des lexisch-semantischen Felds „Geschwindigkeit und Tempo“. Wir teilen diese Verben im Rahmen ihrer Angehorigkeit zum Zentrum des lexisch-semantischen Felds in drei Mikrofelder auf:

Mikrofeld „Bewegung mit hoher Geschwindigkeit“

Mikrofeld „Bewegung mit gema?igter Geschwindigkeit“

Mikrofeld „Geschwindigkeitslosigkeit“

Diese Aufteilung erfolgt auf der Grundlage der semantischen Analyse der Definitionen der Verben. Zum ersten Mikrofeld gehoren die Verben, deren Semantik das Sem 'Bewegung mit hoher Geschwindigkeit' beinhaltet, zum zweiten Mikrofeld gehoren die Verben, deren Semantik das Sem 'Bewegung mit gesunkener Geschwindigkeit' beinhaltet und zum dritten Mikrofeld gehoren die Verben mit der Semantik der Geschwindigkeitslosigkeit.


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