Exothese und das konzept "kulturelle praktik". Analyse der visuellen wahrnehmung des kirchenraumes und seiner verbalen bezeichnung. Kirchenraum als religiöser konstituiert wird, ort von Christusdarstellungen und architekturgeschichtlicher zusammenhan
Exothese und das konzept "kulturelle praktik". Analyse der visuellen wahrnehmung des kirchenraumes und seiner verbalen bezeichnung. Kirchenraum als religiîser konstituiert wird, ort von Christusdarstellungen und architekturgeschichtlicher zusammenhang.
Ðóáðèêà | Èíîñòðàííûå ÿçûêè è ÿçûêîçíàíèå |
Âèä | ñòàòüÿ |
ßçûê | íåìåöêèé |
Äàòà äîáàâëåíèÿ | 23.01.2022 |
Ðàçìåð ôàéëà | 6,5 M |
Îòïðàâèòü ñâîþ õîðîøóþ ðàáîòó â áàçó çíàíèé ïðîñòî. Èñïîëüçóéòå ôîðìó, ðàñïîëîæåííóþ íèæå
Ñòóäåíòû, àñïèðàíòû, ìîëîäûå ó÷åíûå, èñïîëüçóþùèå áàçó çíàíèé â ñâîåé ó÷åáå è ðàáîòå, áóäóò âàì î÷åíü áëàãîäàðíû.
Den Aspekt des fehlenden Linksschiffs bringt Anton etwas später noch einmal in fast identischer Weise zur Sprache.
145 AN: und hier ist jetzt das
146 (1.0)
147 ganz ausgebauteschiff
148 auf der anderenseite
149 (2.0)
150 sind
151 (1.0)
152 da die wände zugemauert
Und auch der Aspekt der Merkwürdigkeit wird nochmals formuliert - diesmal explizit zusammen mit dem Aspekt der Asymmetrie.
162 AN: das ist ganz merkwürdig
163 warum ist diesekirche so asymmetrisch
Es wird deutlich, dass sich Anton nicht mit der konstativen oder deskriptiven Thematisierung identifizierbarer Bestandteile der Innenarchitektur und Ausstattung des Raumes zufrieden gibt. Vielmehr vermisst er den vorgefundenen Raum relativ zu seinen mitgebrachten normativen Erwartungen und formuliert jeweils die Konsequenzen, die damit für sein Empfinden verbunden sind.
Im Unterschied zu Aurelia und Saskia konstituiert Anton in seinen exothetischen Äußerungen den Kirchenraum systematisch als einen gebauten Zusammenhang kunst- und architekturhistorischer Relevanzen. Der Raum mit seinen architektonischen Besonderheiten steht im Mittelpunkt der visuellen Betrachtung und der verbalen Thematisierung. Anton kann dabei auf ein breites Spezialwissen zurückgreifen (Mittelschiff, Seitenschiff, Kreuzbögen, Kreuzgewölbe, Schlussstein, Tonnengewölbe und Rosette), das ihm korrekte Begriffe zur Identifikation und Benennung architektonisch relevanter Aspekte zur Verfügung stellt. Gleichzeitig fungiert dieses architekturbezogene Spezialwissen auch zur Beurteilung und Einordnung des aktuell visuell Wahrgenommenen in seine künstlerisch-normativ geprägte Erwartungsstruktur. Dass mit der architekturbezogenen Vorkategorisierung auch konkrete Erwartungen verbunden sind, deren Nichteintreten dann auch exothetische Relevanz und in Form expliziter Evaluationen zum Ausdruck kommen, zeigt der Aspekt der Symmetrie.
Mit der durch Spezialwissen abgesicherten kategorialen Konstitution des Kirchenraumes als kunsthistorisch geprägte Architektur besitzt Anton bei der Bearbeitung der gestellten Aufgabe dem Raum gegenüber eine größere Autonomie als Aurelia und Saskia. Während die beiden den Raum situativ und basierend auf ihrer visuellen Wahrnehmung relativ unabhängig von einer vergleichbar stabilen und ausdifferenzierten vorgängigen Konzeptualisierung in der situativen Auseinandersetzung erst erarbeiten müssen, bewegt sich Anton - konzeptgeleitet - immer schon segmentierend, identifizierend, einordnend, normativ vermessend und evaluierend durch den Kirchenraum.
Geht man davon aus, dass seine konzeptionelle Orientierung nicht nur durch abstraktes kategoriales Wissen strukturiert wird, sondern auch durch Erfahrung mit Kirchen, die er bereits besichtigt hat und die näher an den Kernbereich seines normativen Ideals kommen, dann kann man auch seine teilweise expressiven Positiv- und Negativevaluationen als durch sein Konzept motiviert verstehen.
exothese kulturelle kirchenraume verbalen
Resümee
Wenn man sich abstrahierend den wichtigsten Aspekten der zurückliegenden Ausführungen zuwendet, kommen die folgenden Punkte in den Blick:
Gemeinsamkeit der exothetischen Formate. Im Rückblick auffällig ist der große Überschneidungsbereich hinsichtlich der Äußerungsformate, mit denen Aurelia, Saskia und Anton ihre visuelle Wahrnehmung begleiten. Diese Gemeinsamkeiten exothetischer Formate sind Ausdruck der Realisierung von Basisfunktionen, ohne die die gestellte Aufgabe - die eigene visuelle Wahrnehmung während der Kirchenbesichtigung sprachlich zu kommentieren - letztlich nicht bearbeitet werden kann. Die exothetischen Gemeinsamkeiten verweisen also gewissermaßen auf einen sozial distribuierten Kernbereich sprachlicher Lösungen, mit denen die Aufgabe, die eigene visuelle Wahrnehmung exothetisch zu begleiten, weitgehend übereinstimmend - und gänzlich unabhängig von den konzeptionellen Grundlagen der Besichtigung - bearbeitet wird.
Frühzeitige Thematisierung (konzeptkonstitutiver Relevanzen). Bei allen drei Analysen kamen die konzeptrelevanten Aspekte bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt, nämlich unmittelbar nach dem Eintritt in den Kirchenraum, zur Sprache. Dies gilt bei Aurelia hinsichtlich der Bänke als Funktionalitätsindikator, bei Saskia hinsichtlich der Darstellung Jesus Christus als Verweis auf den Raum als Expositionsrahmen des Lebens- und Leidensweges Christus, bei Anton hinsichtlich der architektonischen Symmetrie als Ausdruck des Kirchenraums als architektonischer Relevanzrahmen. Diese sehr frühe sequenzstrukturelle Position konzeptrelevanter Aspekte ist ein deutlicher Hinweis auf ihre vorgängige Existenz und ihres Status als mitgebrachte Orientierung („brought along“11 im Sinne von [Hinnenkamp, 1989].
Objektattraktivität und „fehlende“ Objektthematisierung. Wir haben gesehen, dass der Kirchenraum Objekte und Gegenstände aufweist, die eine hohe Wahrnehmungs- und Thematisierungsattraktivität besitzen und sich quasi von selbst aufdrängen. Sie werden folglich als konstitutive Aspekte des Kirchenraums sowohl von Aurelia, Saskia und Anton zur Sprache gebracht. Zu diesen wahrnehmungsund thematisierungsattraktiven Aspekten gehören beispielsweise: Altar, Orgel, Statuen, Gemälde und Fenster. Bezogen auf diese Raumaspekte kann man (in Anlehnung an [Cicourel, 1975] und im Kontext der gestellten Aufgabe) von einer normalformspezifischen Thematisierungserwartung sprechen. Auf der Grundlage dieser Erwartung wird dann beispielsweise die Nichtthematisierung eines solchen raumkonstituierenden Objektes (bei Aurelia beispielsweise der Altar) als Form relevanter Abwesenheit deutlich. Solche relevanten Abwesenheiten verweisen - stärker als das Eintreten normalformentsprechenden Thematisierungen von Objekten - auf die besonderen konzeptionellen Grundlagen, die der Kirchenbesichtigung zugrunde liegen.
Besichtigungs und raumspezifische Aspekte. Es wurde deutlich, dass ein Großteil der exothetischen Ressourcen eher besichtigungsspezifische und weniger raumspezifische Relevanzen besitzt. Die Ressourcen werden in übereinstimmender Weise eingesetzt, um die eigene visuelle Wahrnehmung und die eigenen körperlich-räumlichen Aktivitäten als „Besichtigung“ und damit als einen Aktivitätszusammenhang zu realisieren, der sich beispielsweise von vergleichbaren, ebenfalls durch visuelle Wahrnehmung und körperlichräumliche Aktivitäten konstituierten
Aktivitätszusammenhängen (wie etwa Begehung) unterscheidet. Kontinuierliche verbale Konstitution des Wahrnehmungsraums. In diesen Zusammenhang der exothetischen Konstitution des Aktivitätstyps Besichtigung fällt auch der mittels verbaler Deixis (da ist, dort sind, da drüben gibt es etc.) produzierte Verweis auf die kontinuierliche Konstitution des visuellen Wahrnehmungsraums. Es ist für Aurelia, Saskia und Anton offensichtlich wichtig, die mit der Besichtigung zwangsweise verbundene und sich kontinuierlich verändernde Selektion wahrnehmungsrelevanter Raumausschnitte, Objekte und Gegenstände immer auch sprachlich zu repräsentieren. Die Verortung des aktuell selegierten Wahrnehmungsfokus wird also nicht nur visuell vollzogen, sondern auch zur Sprache gebracht.
Wissensgrundlagen: deskriptive und kategoriale Exothese. Es wurde deutlich, dass die Spezifik des wahrnehmungsbegleitenden Sprechens eng mit Wissensvoraussetzungen verknüpft ist. Dies kann man in exemplarischer Weise an der Thematisierung der Büste des Heiligen Sebastian verdeutlichen. Das Wissen um die Ikonizität der Darstellung des Heiligen bei Anton ist die Voraussetzung für die konstative Äußerung unser sebastian. Dem stehen unterschiedlich ausgebaute deskriptive Thematisierungen gegenüber, die zeigen, dass auf vergleichbares Wissen nicht zurückgegriffen werden kann: also die büste (3.0) das ist irgendein heiliger (Aurelia) oder der is (.) äh von pfeilen getroffen so wie es aussieht (Saskia).
Sozio-kultureller Hintergrund der Personen. An anderer Stelle [Schmitt, 2015] haben wir expliziert, dass wir eine Kirchenbesichtigung als kulturelle Praktik verstehen, und mitgebrachte Relevanzen eine wesentliche Konstituente darstellen. Mitgebrachte Relevanzen strukturieren im Zusammenspiel mit der situativen Wahrnehmung (unter den Bedingungen der gestellten Aufgabe) die Realisierung der komplexen, multimodal konstituierten kulturellen Praktik. Im weitesten Sinne sind mitgebrachte Relevanzen in der sozio- kulturellen Prägung der jeweiligen Person verankert, die eine Kirche besichtigt.
Wir wollen zumindest vorsichtig andeuten, welche Rolle dieser Hintergrund für die. Kirchenbesichtigung und das exothetische Sprechen von Aurelia, Saskia und Anton spielt und welche damit verbundene kirchenraumbezogene Wissensgrundlagen eine Rolle spielen. Auch wenn wir uns damit dem Vorwurf aussetzen, in unzulässiger Weise kategorial-schnellschüssig zu werden, scheint uns doch folgender Zusammenhang kein Zufall zu sein:
Aurelia, die den Kirchenraum als religiösen Funktionsraum konstituiert (was wir hier exemplarisch anhand der Kirchenbänke verdeutlicht haben), hat einen christlichkatholischen Hintergrund. Aufgrund dieses Hintergrundes - und auf der Basis eigener Erfahrung - weiß sie nicht nur, dass sich die Besucher im Verlauf katholischer Gottesdienste an bestimmten Stellen hinknien. Ihr ist darüber hinaus auch geläufig, dass es hierfür architektonische Lösungen, nämlich Kirchenbänke mit Knieleisten gibt. Über solches - für den adäquaten Vollzug eines katholischen Gottesdienstes relevantes - Wissen verfügt man nicht, wenn man keinerlei eigene Erfahrungen als Besucher katholischer Gottesdienste hat.
Saskia, die den Kirchenraum als Darstellungskontext für den Lebens- und Leidensweg Jesus Christus wahrnimmt und thematisiert, bezeichnet sich selbst als Atheistin. Sie hat einen muslimischen Hintergrund, ist jedoch in Deutschland aufgewachsen und mit der Architektur christlicher Kirchen vertraut. Sie rekonstruiert den Kirchenraum aus einer religionsgeschichtlich motivierten Perspektive mit dem Fokus auf Jesus Christus, auf den - unter anderem mit dem Kruzifix - an zentraler Stelle der Innenarchitektur verwiesen wird.
Anton, der die Kirche als architekturgeschichtlichen Relevanzrahmen konstituiert, hat zwar einen christlichprotestantischen Hintergrund, bezeichnet sich selbst aber ebenfalls als Atheist. Eine funktionsfundiertgottesdienstliche oder eine präsentationsbezogene Sicht auf religiöse Aspekte des Raumes liegen ihm fern. Für ihn ist der Kirchenraum Anlass, sich auf der Grundlage seines Spezialwissens mit dem Wahrnehmungsangebot unter einer rein architekturbezogenen Perspektive zu beschäftigen.
Insgesamt scheint die Haltung zur Kirche als durch die Architektur repräsentierte Institution und als stellvertretender Ort der Realisierung des eigenen religiösen Glaubens ein Aspekt zu sein, der das Kirchenraumkonzept, so wie es bei der Bearbeitung der gestellten Aufgabe entstanden ist, beeinflusst. Bei Saskia und Anton, die sich selbst als Atheist/in bezeichnen, liegt - aufgrund fehlender eigener Gottesdienstpraxis und deren Relevanz - eine primärfunktionale Rekonstruktion wie bei Aurelia nicht nahe. Sie suchen sich daher andere, nicht in der eigenen religiösen Praxis fundierte, Wahrnehmungs- und Thematisierungsrelevanzen. Warum das bei Saskia und Anton genau die hier rekonstruierten sind, lässt sich im Rahmen dieses Beitrags nicht klären. Die Beantwortung dieser Frage wäre nur durch ethnografische Analysen auf der Grundlage von Interviews möglich.
Exothese und das Konzept „kulturelle Praktik“. Ein zentrales Ergebnis der zurückliegenden Analysen ist die deutliche Varianz bei der Realisierung der kulturellen Praktik „Kirchenbesichtigung“. Dass Aurelia, Saskia und Anton bei der Besichtigung derselben Kirche jeweils unterschiedliche, konzeptionell eigenständige und konsistente Modelle des Kirchenraums realisieren, war in dieser Klarheit überraschend. Die Grundlagen dieser konzeptionellen Unterschiede, die ausschließlich durch die Exothese zum Ausdruck kommen, liegen ganz wesentlich in den Relevanzen, welche die drei in den Kirchenraum mitbringen. Diese Einsicht liefert zum einen ein wichtiges empirisches Argument für die an anderer Stelle [Schmitt, 2015] entwickelte Vorstellung von „Kirchenbesichtigung als kulturelle Praktik“. Sie verweist zum anderen auf die Wichtigkeit der methodischen Anstrengungen, bei der Analyse komplexer, multimodal konstituierter kultureller Praktiken - im weitesten Sinne - kognitive Aspekte nicht zu vernachlässigen. Der Versuch, dies über den Einsatz exothetischen Sprechens als Erhebungsverfahren und Analysegegenstand in fallbezogener Weise zu tun, ist sicherlich nur einer von mehreren gangbaren Wegen, einen Zugang zu verhaltensrelevanten Wissensgrundlagen zu eröffnen.
Ausblick
Die Untersuchung des Zusammenhangs von Sprache und Kognition steht nicht im Zentrum interaktionistischer Erkenntnisinteressen (jedoch [Deppermann, 2012]). Die Gründe hierfür liegen primär in dem für Interaktionsanalysen methodologischen Problem der fehlenden empirischen Repräsentation kognitiver Vorgänge. Gleichwohl kann der systematische Einsatz wahrnehmungsbegleitenden Sprechens (Exothese) als wissenschaftliche Erhebungsmethode und Erkenntnisgegenstand der multimodalen Interaktionsanalyse einen Beitrag leisten, die Erkenntnismöglichkeiten und Grenzen auszuloten, die mit einer interaktionistischen Beschäftigung mit Kognition verbunden sind.
Zwar ermöglicht auch die Analyse exothetischer Aktivitäten keinen direkten empirischen Zugriff auf kognitive Strukturen. Sie eröffnet jedoch (bei der Bearbeitung gestellter Aufgaben in semi-experimentellen Kontexten wie der hier analysierten Kirchenbesichtigung) einen systematischen Einblick in den Zusammenhang des Vollzugs sprachlicher Handlungen und den dabei produzierten Äußerungsformaten12.
Die Beschäftigung mit solchen, auf der Basis körperlich-räumlicher Grundlagen vollzogenen und beim Vollzug exothetisierten kulturellen Praktiken ist im Zeitalter struktureller reflexiver Dokumentation und Deskription der eigenen Praxis zudem ein durchaus aktueller Gegenstand.
Anmerkungen
1 Siehe [Schmitt, 2015] zur Differenzierung der multimodalen Interaktionsanalyse und der multimodalen Konversationsanalyse.
2 Siehe dazu beispielsweise [Lynch, 2002; Mondada, 2012; Sacks, Schegloff, Jefferson, 1974, S. 234f; Speer, 2002].
3 Zur Stellung von Exothesen und lautem Denken im Rahmen weiterer Formen des Sprechens mit sich selbst vgl. [Fiehler, 1994].
4 Die Transkription erfolgt in Anlehnung an das Basistranskrip von GAT 2 [Selting et al., 2009].
5 Die Zuordnung von Bild und Transkript erfolgt durch Fettmarkierungen.
6 Weitere indikative Thematisierungen der Kirchenbank sind (Zeile 33: ne bank, Zeile 196-198: und dann ist hier ein stuhl mit ner bank dahinter; Zeile 306: hier sind noch viele bänke).
7 Bild 3 zeigt den Altarraum aus Sicht der Action Cam bei ihrem Eintritt, Bild 4 gibt die Perspektive kurz vor dem Austritt wieder, als Saskia am Ende ihrer Besichtigung noch einmal in Richtung Altar geht, um sich die eingangs thematisierte Rosette (fenster mit jesus) anzuschauen. Die Zahl in runden Klammern „(1)“ verweist auf den im Transkript thematisierten Wahrnehmungsbereich im Standbild.
8 Diese Qualität der „exothetischen Konstruktion von Wirklichkeit“ erinnert an Antons Normalisierung des fehlenden Linksschiffs.
9 Dieser Verdacht erhärtet sich im Vergleich mit den exothetischen Formulierungen von Aurelia und Anton. Anton thematisiert die Person Jesus überhaupt nicht, bei Aurelia wird er ein einziges Mal im Zusammenhang mit dem Kruzifix genannt (ein Kreuz mit jesus dran). Das Kruzifix wird von ihr als Symbol des Gekreuzigten und damit als christliches Bekenntnis gesehen, nicht jedoch als eine Christusdarstellung.
10 Dieses konstruktivistisch normalisierte Linksschiff war tatsächlich jedoch niemals vorhanden. Die Kirche verengt sich - in ihrer ursprünglichen Anlage - auf der linken Seite nach einer Nische, in der die Orgel untergebracht ist, auf die Breite von Mittelschiff und Rechtsschiff.
11 Die Vorstellung von „brought along“ wurde von [Hinnenkamp, 1989] vorgestellt, der seinerseits auf [Giddens, 1976] referiert; siehe auch [Auer, 1992, S. 26], der „brought along“-Aspekte des Kontextes im Kontrast zu „brought about“-Aspekten differenziert.
12 Es wäre sicher lohnenswert, diesen Zusammenhang - auf der Grundlage der bereits rekonstruierten Äußerungsformate - im Kontext eines eigenständigen Beitrags in systematischer Weise zu fokussieren.
Literaturliste
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Ðàçìåùåíî íà Allbest.ru
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