Оказіональна антонімія як засіб збагачення мови

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Сумський державний університет

ОКАЗІОНАЛЬНА АНТОНІМІЯ ЯК ЗАСІБ ЗБАГАЧЕННЯ МОВИ

Мовчан Д.В. Кандидат

філологічних наук, доцент

Мороз Я.А. Студентка-магістр

Sommerlich

OKKASIONELLE ANTONYMIE ALS MITTEL DER SPRACHBEREICHERUNG

Mowtschan D. Kandidat der Philologischen Wissenschaften, Dozentin Sumier Staatliche Universitдt

Moroz Y. Master-Absolventin der Fachrichtung „Ьbersetzen“, Sumier Staatliche Universitдt Sumy, Rymsky-Korsakov StraЯe

Eines der Hauptziele der modernen Linguistik ist das Studium der Sprache als universelles Phдnomen, das auf solchen Denkfдhigkeiten und Denkmechanismen wie Vergleich und Kontrast basiert. Eine solche Manifestation der Besonderheiten des Denkens ist die Fдhigkeit des Menschen, Parallelen zu ziehen, die Bedeutung von Begriffen zu versцhnen oder einander gegenьberzustellen.

Von besonderem Interesse in der modernen Linguistik ist die Fдhigkeit der Person, implizite Gegensдtze zu finden, die nur anhand des spezifischen Kontextes entweder situativ oder sprachlich sichtbar sind. Dieses Phдnomen ist als „okkasionelle Antonymie“ bezeichnet.

Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage der okkasionellen Antonymie, nдmlich mit der Untersuchung deren Potenzials, Sprache zu diversifizieren und zu bereichern. Der Artikel untersucht das Konzept der gelegentlichen Antonymie und identifiziert die wichtigsten Kriterien und Prinzipien, die dieses linguistische Phдnomen ermцglichen. Die Studie betrachtet okkasionelle Antonymie nicht nur als ein Sprachbereicherungsmittel, sondern auch als eine Mцglichkeit, die Gedanken zu reprдsentieren und zu vermitteln. Der Artikel definiert die notwendigen Bedingungen fьr die sprachliche Gestaltung des untersuchenden Phдnomens und beweist die Produktivitдt der Antonymie als Stilmittel.

Die Grundlage der Forschung bilden moderne Studien im Bereich der Antonymie, die sowohl inlдndische als auch auslдndische Wissenschaftler gemacht haben. Hauptforschungsmaterial sind die biblischen Texte der deutschsprachigen Ьbersetzung von M. Luther sowie Werke der deutschen Gegenwartsliteratur.

Schlьsselwцrter: okkasionelle Antonymie, Bereicherung der Sprache, Bedeutung, Kontext, Gegensatz.

Анотація

антонімія оказіональний стилістичний мова

Однією з головних цілей сучасної лінгвістики є вивчення мови як універсального явища, що будується на здатності до мислення та таких механізмів мислення, як порівняння та протиставлення. Таким проявом особливостей мислення є здатність людини проводити паралелі, зближувати смисли понять або протиставляти їх один одному.

Особливий інтерес для сучасної наукової картини світу представляє здатність людини знаходити неявні протилежності, видимі лише за наявності конкретного контексту, ситуаційного або мовного. Це явище в лінгвістиці отримало назву «оказіональна антонімія». Метою даної статті є дослідження оказіональної антонімії як засобу збагачення мови.

У роботі розглянуто питання оказіональної антонімії, а саме досліджено її потенціал у диверсифікації та збагаченні мови. У статті розкрито поняття оказіональної антонімії та виявлено основні критерії та принципи виникнення досліджуваного явища. Розглянуто антоніми не тільки як засіб збагачення мови, але і як спосіб оформлення та транслювання думки, визначено необхідні умови для ідентифікації описуваного явища та досліджено продуктивність антонімії як стилістичного засобу.

Базисом проведеного дослідження є сучасні штудії в галузі антонімії як вітчизняних, так і зарубіжних учених. Основним матеріалом дослідження є біблійні тексти німецькомовного перекладу М. Лютера, а також твори сучасної німецької художньої літератури.

Окреслено перспективні для проведення наступних досліджень питання, зокрема, з точки зору інших дисциплін, таки, як: психолінгвістика, психологія, логіка, що дозволить укріпити актуальні з точки зору сучасної науки міждисциплінарні зв 'язки. Розширення теоретичної бази зазначених дисциплін може позитивно позначитися на вирішенні питань, пов 'язаних з функціонуванням мислення та законами людського сприйняття.

Ключові слова: оказіональна антонімія, збагачення мови, значення, контекст, опозиція.

Der Haupttext

Die Linguistik des XX-XXI Jahrhunderts wird vielseitiger und kontroverser und lдsst sich frei mit anderen Wissenschaften kombinieren. Es ermцglicht die bereits etablierten Konzepte und Ideen neu zu betrachten, eine Reihe ungelцster Probleme zu erцffnen und ein groЯes Feld fьr die wissenschaftliche Tдtigkeit darzustellen.

Daher ist eines der Hauptziele von moderner Linguistik das Studium der Sprache als universelles Phдnomens, das auf der Denkfдhigkeit und solcher Denkprinzipien wie Vergleich und Opposition beruht.

Eine der Manifestationen von Charakteristiken des Denkens ist die Fдhigkeit der Person Parallele zu schaffen, Bedeutungskonzepte zu approximieren oder sie einander entgegenzusetzen. Von besonderem Interesse ist die Fдhigkeit der Person, implizite Gegensдtze zu finden, die nur anhand des spezifischen Kontextes entweder situativ oder sprachlich sichtbar sind. Dieses Phдnomen ist als „okkasionelle Antonymie“ bezeichnet.

Der Zweck dieses Artikels ist die Untersuchung der okkasionellen Antonymie als Mittel der Sprachbereicherung und die Bestimmung ihrer Rolle in der Gestaltung und verbaler Widerspiegelung der Realitдtspolarisierung nach dem Prinzip der Antithese.

Die Kategorie der Opposition hat bekanntlich logische und philosophische Grьnde. Sogar antike Denker (Aristoteles, Demokrit, Platon) und spдter Philosophen (Hegel, Spinoza, K. Marx, F. Engels) suchten das Wesen des Gegenteils zu verstehen, wenn man diese Kategorie als grundlegend fьr das Wissen der Welt betrachtet. Die Kategorie der Opposition ist eine universelle Sprachkategorie, die in den Sprachen aller ethnischen Gruppen umgesetzt wird [7].

„Antonymie ist die lexikalische Codierung von negationsinvolvierend en Kontrasten, aufgrund derer sich Wцrter interpretatorisch zu Paaren von Gegenwцrtern gruppieren. Antonymie ist diejenige Sinn-Relation, die zu ihrer Realisierung - neben der in lexikalischen Primдreinheiten - ьber das produktivste und reichhaltigste Inventar an Wortbildungsverfahren verfьgt. Antonymie ist daher im Prinzip prдziser fassbar als andere „-nymie“-Relationen“ [4, S. 1]

In der modernen Linguistik werden okkasionelle Antonyme manchmal als kontextuelle sprachliche Einheiten bezeichnet, das heiЯt, als Wцrter, die im Kontext gegenьbergestellt sind. L. A. Vvedenskaya achtet auf die mangelnde Einheitlichkeit bei der Definierung gelegentlicher (okkasioneller) Antonyme. Die Autorin schlдgt vor, die Doppelkorrelation mit den ьblichen Antonymen als das Prinzip der Zuordnung gelegentlicher Antonyme zu betrachten. In Bezug auf die Opposition „Schnee - RuЯ“ schreibt sie, z.B., dass es in diesem Paar „eine Art doppelter Korrelation gibt, die sich auf die Farben „ weiЯ-schwarz“ und auf das Vorhandensein einer figurativen Bedeutung „wahrheitsgemдЯ, ehrlich - schmutzig“ bezieht. Ein solcher Zusammenhang erlaubt es, die Wцrter „Schnee - RuЯ“ als gelegentliche Antonyme zu klassifizieren [1, S. 30-31]. Der Lexikologe stellt fest, dass „der Kohдsionsgrad der Antonyme nicht derselbe ist: In einigen Fдllen ist er stabiler, konstanter, in anderen ist er zufдllig, episodisch“ [1, S. 378].

Diese Position von L. A. Vvedenskaya erscheint uns als unabdingbar und kann als Kriterium dafьr dienen, die Kategorie der okkasionellen Antonymie zu konstatieren.

Okkasionelle Antonyme sind Wцrter, die nur in einem bestimmten Zusammenhang entgegengesetzt sind und aufgrund der Besonderheiten der Sprache und des Stils des Autors neben allgemeingьltigen Antonymen, die in den vorhandenen Wцrterbьcher fixiert sind, existieren [1], z.B.: „Ich - Zar und Knecht, ich - Wurm und Gott! (G. Derzhavin)“.

Es kцnnte angenommen werden, dass kontextuelle Antonymie keine wesentliche Rolle bei der Bereicherung der Sprache spielen kann, insofern sie nur selten verwendet und reproduziert wird. Trotzdem ist es zu konstatieren, dass solche Situationen von groЯem Interesse sind. Als Beispiel fьr ein solches Phдnomen dient die Opposition „ Wцlfe - Schafe“ („Es gibt Wцlfe und es gibt Schafe“ [10]; „Es gibt drei Arten von Menschen: Schafe, Wцlfe und Hьtehunde [11]).

Der Wolf als Symboltier taucht in den Projektionen der Menschen als Verkцrperung des Schreckens und des Bцsen. In der Bibel tritt er als Gegner der Christen und des Christentums auf. Jesus Christus selbst verwendet das Bild des Wolfes:

„ Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin fьr die Schafe “ (Johannes 10, Vers 11, Bibel).

„Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wцlfe“ (Matthдus 20, Vers 16, Bibel).

„Seht euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reiЯende Wцlfe “ (Matthдus 7, Vers 15, Bibel).

Ein Hirt ist derjenige, der seine Tiere hьtet. Er muss die Schafe scheren, ihnen bei der Geburt helfen, vor den Wцlfen beschьtzen usw. Ein Hirt kьmmert sich um die Tiere, fьhrt sie aber auch ihrer Bestimmung zu. Somit ist Hirt ein Symbol fьr Gott wie auch fьr Menschen, die sich um andere Menschen kьmmern.

Aus unserer Sicht kann das lexikalische Paar „ Wцlfe - Schafe “ als okkasionelle Antonyme interpretiert werden. Dabei lдsst sich solche Schlussfolgerung auf die Kollokationstheorie der lexikalischen Bedeutung von J.R. Firths (1957) zurьckgehen. Laut J.R. Firths ist die Assoziierung eines Wortes mit dem anderen aufgrund der referentiellen Bedeutung einerseits unvorhersehbar, andererseits kцnnen habituelle Assoziationen entstehen, die charakteristisch fьr den Stil gewisser sozialer Gruppen oder Individuen sind [5].

Ein weiteres Beispiel der okkasionellen Antonymie stellen verbale Konzepte dar, wie, z. B die Opposition "klopfen-auftun", die sich auf regulдre Antonyme "fragen-antworten" beziehen. Durch die Verwendung von kontextabhдngigen Antonymen aufgrund ihrer Bildhaftigkeit und Individualitдt kann der notwendige stilistische Effekt erzielt und damit der gegensдtzliche Sinn transponiert werden:

Bitte, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan (Matthдus 7, Vers 7, Bibel).

Diese Idee belegt auch die antonymische Opposition "fьhren-gehen", die eine extrem geringe semantische Divergenz demonstriert, sofern beide lexikalischen Einheiten gesamte Meinung "in eine bestimmte Richtung bewegen“ haben, wodurch sie als Synonyme betrachtet werden kцnnten. Die kontextuelle Umgebung der untersuchten Ei nheiten erweitert den Rahmen der lexikalischen Bedeutung der Oppositionsmitglieder, verleiht ihnen den gegenteiligen Sinn, und vermittelt das Konzept " in die Falle fьhren - in die Falle geraten". Somit erhдlt das lexikalische Paar "fьhren - gehen" ein starkes Potenzial, um einen stilistischen Effekt zu erzeugen.

Also jemand in das Gefдngnis fьhrt, der wird in das Gefдngnis gehen; ich mцchte mich daher bei Schwert fьr seine Arbeit und bei Schwert fьr seine Arbeit bedanken. (Offenbarung 13, Vers 7, Bibel).

Anhand von den Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass kontextuelle Antonymie nicht nur durch Vollwцrter, sondern auch aufgrund synsemantischer Wortarten, wie Prдpositionen realisiert werden kann: „ mit mir - gegen mich “.

Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. (Matthдus 12, Vers 30, Bibel).

Wie es zu sehen ist, tritt in diesem Beispiel noch eine antonymische Opposition des okkasionellen Charakters „sammeln-zerstreuen“ auf, die das Konzept „schaffen - zerstцren“ reprдsentiert.

Es lдsst sich anhand unserer Untersuchung schlieЯen, dass kontextuelle Antonymie als vereinfachte Form der Ьbertragung eines bestimmten Begriffes auf den anderen aufgrund assoziativer Zusammenhдnge dient und somit ein notwendiges Bereicherung smittel der Sprache ist. Dabei erweist sich das Studium von Bibel als vielversprechend, um die theoretischen Grundlagen dieses Phдnomens nicht nur aus der philologischen Perspektive, sondern auch vom Standpunkt verwandter Disziplinen, wie Psycholinguistik, Psychologie und Logik zu untersuchen. Eine Fragestellung, die noch weitere Analyse fordern kцnnte, ist warum bestimmte Gegensдtze kontextueller oder situativer Natur als gebrдuchliche und hochfrequente Spracheinheiten benutzt werden.

Referenzliste

1. Введенская Л. А. Словарь антонимов русского языка. М., 2008, - С. 379.

2. Квартник Я. А., Мовчан Д. В. Критерії визначення контекстуальних антонімів. Актуальні проблеми філології. Матеріали VI Міжнародної науково-практичної конференції. Херсон: Видавничий дім «Гельветика», 2016. 152 с.

3. Новиков Л. А. Избранные труды. Т. I. Проблемы языкового значения, М., 2001, - 147 с..

4. Lang, Ewald. Antonymie im Lexikon und im Wцrterbuch: Projekt D2: Duale Operatoren, Bergische Universitдt, GHS Wuppertal, Fachbereich 4 Sprach - und Literaturwissenschaften, Wuppertal: Sonderforschungsbereich, 1994. 282 S.

5. Firths J.R. Papers in Linguistics (1957) London: Oxford University Press.

6. Mьller W. Das Gegenwort-Wцrterbuch: ein Kontrastwцrterbuch mit Gebrauchshinweisen / W. Mьller. Unverдnd. Nachdr. der Ausg. von 1998. Berlin; New York: de Gruyter, 2000. 580 S.

7. Назаренко О. В., Мовчан Д. В., Чуланова Г. В., Щигло Л. В. Speech norm and its alternation in occasional neologisms/ The role of linguistics and verbal communications in the process of informational support of ethnic originality of nations and their progressive interaction. Peer-reviewed material digest (collective monograph). London, 2015. P.19-20 [Elektronische Ressource]. Zugriff unter: http://gisap.eu/ru/node/82836#comment-84595. Datum des Zugangs: 15.12.2018.

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9. Europдische Kulturtage 2006. Literatur. Gawriil Dershawin [Elektronische Ressource].

10. Zugriff unter: https://kulturtage.blogger.de/stories/441522/. Datum des Zugangs: 15.12.2018.

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12. Stьck: Die Gut-Bцse-Dichotomie in „American Sniper“ [Elektronische Ressource]. Zugriff unter: https://hamburgischedramaturgie2punkt0.wordpress.com/2015/04/03/58- stuck-die-gut-bose-dichotomie-in-american-sniper/. Datum des Zugangs: 15.12.2018.

References

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2. Kvartnyk Y.,, Movchan D. Criteria for determining the contextual antonyms. Actual problems of philology. Materials of the VI International Scientific and Practical Conference. - Kherson: Publishing House "Helvetica", 2016. - 152 p.

3. Novikov L. A. Selected Works. T. I. Problems of Linguistic Value. - Moscow, 2001. - 147 p.

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